KINOGESCHICHTE(N)

 

Das Lichtspiel beherbergt viele Filme, Geräte und Dokumente, und damit auch Geschichten dazu.

Manche werden erst erforscht, andere muss man nur noch aufschreiben, dritte werden zufällig gefunden. An dieser Stelle wollen wir solche Geschichten und Forschungsergebnisse präsentieren. Oft haben sie etwas mit Objekten aus unserer Sammlung zu tun, aber das ist nicht zwingend. Manchmal finden wir sie einfach nur zu gut, um sie nicht publik zu machen.

Titelbild

Charlie Chaplin, der Krieg und das Schweizer Schul- und Volkskino

Ausgehend von einer erhalten gebliebenen Filmkopie des Chaplin-Klassikers SHOULDER ARMS von 1918 aus den Beständen des Schweizer Schul- und Volkskinos (SSVK) im Archiv des Berner Lichtspiels erkundet der Filmhistoriker Adrian Gerber in seinem Essay nicht nur bestimmte heikle Vorkommnisse in der Geschichte des SSVK. Die Recherche führt ihn über die Aufarbeitung historischer Produktions-, Verleih- und Aufführungspraktiken auch zurück in die von Geschäftsinteressen, Propaganda und Zensur geprägte Frühzeit der Kinematografie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Adrian Gerber, Januar 2021

Die Filme der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Unterrichtskinematographie

Das Lichtspiel besitzt in seinen Sammlungen fast alle Filme, die in den 1930er und 1940er Jahren von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Unterrichtskinematographie (SAFU), einer Genossenschaft Deutschschweizer Lehrer, produziert wurden. Für Film- und Bildungshistoriker*innen sind diese Filme sehr wertvolle Zeitdokumente. In meiner Doktorarbeit über die Geschichte der Filmverwendungen an Schweizer Schulen sind sie essentiell, um meine Haupthypothese zu überprüfen. Es ist vor allem den Lehrern zu verdanken, dass sich der Film in den Schweizer Schulen nach und nach etabliert hat.
Audrey Hostettler, janvier 2021

Ovomaltine werbungen - ein wohlbehüteter bernischer schatz

« Ovomaltine ist Dynamik! » - Dieser wohlbekannte Leitspruch steht für das energetische Potential des bernischen Malzgetränks, welches von Dr. Georg Wander (1841-1897) geschaffen und ab 1904 von der Wander AG vermarktet wurde. Der Historiker Timothée Olivier hat die Ovomaltine-Werbefilme der Firma aus Neuenegg erforscht, eine Sammlung, welche seit 2004 im Archiv der Lichtspiel / Kinemathek Bern fachgerecht gelagert, restauriert, digitalisiert und gleichzeitig dem Publikum vorgeführt wird.
Timothée Olivier, 2021

FLAWIL

Beim Räumen der letzten Überbleibsel in den Fabrikliegenschaften der Habis Textil AG und der Villa Waldhof der Familie Habisreutinger-Ottiker sind vier Filme aufgetaucht, die inzwischen von den Nachfahren als Schenkung ins Ortsmuseum Flawil übergegangen. Die vier Nitratfilme sind als Deposita beim Verein Lichtspiel / Kinemathek in Bern eingelagert und inzwischen digitalisiert. Sie zeigen bereits erste Anzeichen von Zersetzung, eine Sicherung war also allerhöchste Zeit. Aber wer hat sie wann gemacht und was zeigen die 4 Filmrollen?
Urs Schärli, 2021

HHK Schoenherr: Das Kaputte Kino 1971

HHK Schoenherr

Im Jahr 2013 kamen erste Elemente von HHK Schoenherr ins Lichtspiel. Seit 2015 sind nun Filme und Papierarchiv bei uns konserviert. Die Filme wurden in einem Restaurierungsprojekt in Zusammenarbeit mit Memoriav 2021 aufgearbeitet und restauriert und werden ab Mitte 2023 zugänglich sein. Das Papierarchiv wurde 2021 durch Eloïse Morisod aufgearbeitet. Einzelne Ausschnitte der Sammlung werden laufend hier veröffenlicht werden

Wir danken ganz herzlich allen Beteiligten und RechteinhaberInnen, die uns diese Texte und die Abbildungen zur Verfügung stellen. Wo immer möglich, haben wir diese abgeklärt. Sollten Sie etwas anderes finden, lassen Sie es uns bitte umgehend wissen.

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